Arthrose in den Händen, Fingern und Daumen (Rhizarthrose)

Verschleiß der Hand- und Fingergelenke

Fast jeder über 55 leidet unter Arthrose in den Finger- oder Handgelenken. Etwa 80% merkt kaum etwas von diesem natürlichen Verschleißprozess der Gelenke. Beim übrigen Teil der Bevölkerung geht diese Erkrankung jedoch mit Beschwerden einher. Die Gelenke in den Fingern und Handgelenken werden steif und beim Bewegen treten Schmerzen auf. Handarthrose befällt vor allem die oberen Fingergelenke und das Daumensattelgelenk.

Ursachen von Hand- und Fingergelenkarthrose

Wie die meisten anderen Gelenke im Körper, sind auch die Knochenenden der Fingergelenke mit einer Knorpelschicht bedeckt. Diese sorgt dafür, dass beide Knochenenden geschmeidig übereinander gleiten können. Arthrose in der Hand oder den Fingern entsteht, wenn diese Knorpelschicht verschleißt und die glatte Oberfläche rau und unregelmäßig wird. Dieser Verschleiß ist ein natürlicher Prozess beim Älterwerden. Die Beschwerden können jedoch auch durch langwierige Überbelastung der Hand/Fingergelenke, Verletzungen oder eine Autoimmunkrankheit wie rheumatoide Arthritis entstehen. Bei dieser Erkrankung betrachtet das Immunsystem die Knorpelzellen als körperfremd, sodass sie angegriffen und beschädigt werden.

Symptome von Hand/Fingergelenkarthrose

Die wichtigsten Beschwerden bei Hand-/Fingergelenkarthrose sind steife und schmerzhafte Gelenke. Bei Belastung und Anstrengung können sich die Beschwerden verschlimmern. Insbesondere morgens, beim Aufstehen, können sich die Gelenke schmerzhaft und steif anfühlen: die so genannten Anlaufbeschwerden. Diese Beschwerden nehmen meistens innerhalb einer halben Stunde ab. Knorpelverschleiß geht meistens mit Entzündungsreaktionen einher. Als Reaktion darauf kann am Rand der getroffenen Gelenke zusätzliches Knochengewebe anwachsen. Diese Knochenauswüchse sind gut sichtbar, die Finger sehen ‘verwachsen’ aus. Patienten mit Fingergelenkarthrose können die Finger nicht mehr ganz strecken und haben weniger Kraft in den Fingern.

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Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)

Der Daumen ist der am meisten verwendete Teil der Hand und dadurch sehr anfällig für Verschleiß. Die Arthrose befällt vor allem das Daumensattelgelenk. Dieses wird vom ersten Mittelhandknochen und einem Handwurzelknochen im Handgelenk gebildet. Das wichtigste Symptom von Arthrose im Sattelgelenk ist ein bohrender Schmerz an der Daumenbasis. Bei Kneifbewegungen – wie dem Öffnen eines Schraubverschlusses oder eines Schlosses – nehmen die Schmerzen zu. Auch beim Schreiben können die Schmerzen schlimmer werden. Frauen sind häufiger von Sattelgelenkarthrose betroffen als Männer. Schätzungsweise leiden 5 Millionen deutsche Frauen über 55 Jahre an Sattelgelenkarthrose.

Behandlung von Hand-/Fingergelenkarthrose

Leider gibt es kein Mittel gegen Arthrose. Die Hände warm halten gibt Linderung bei Schmerzen und Steifheit. Beispielsweise indem man sie regelmäßig in warmes Wasser taucht oder Rheumahandschuhe aus synthetischen Gummi trägt. Diese Handschuhe halten die Hände nicht nur warm, sondern üben auch einen leichten Druck auf die Fingergelenke aus. Das fühlt sich bei Schmerzen oft angenehm an. Die Handschuhe haben keine Fingerspitzen, sodass die Hände ganz normal benutzt werden können. Paracetamol kann die Schmerzen in den Gelenken lindern, ist jedoch nicht wirklich ein Entzündungshemmer. Um den Entzündungsprozess zu hemmen, wird der Arzt NSAIDs vorschreiben, wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naxopren. Die Einnahme dieser Mittel geht jedoch in vielen Fällen mit unangenehmen Nebenwirkungen einher. Es gibt auch eine natürliche Alternative: eine flüssige Kombination von Grünlippmuschel und Curcumin. Dieses Mittel hemmt ebenfalls die Entzündungen in den Gelenken, aber ohne Nebenwirkungen. Erkundigen Sie sich danach in Ihrer Drogerie, Ihrem Reformhaus oder Ihrer Apotheke oder suchen Sie über Google nach weiteren Informationen über dieses flüssige Mittel.

Akupunktur und Arthrose in den Händen

Akupunktur kann helfen, Entzündungen zu verringern und Schmerzen zu lindern. Das zeigen mehrere Studien über die Wirkung von Akupunktur auf periphere Gelenke. Auch die Hände gehören zu dieser Kategorie.

Behandlung von Sattelgelenkarthrose

Bei beginnender Sattelgelenkarthrose versucht der Arzt alles, den Verschleiß ohne Operation zu behandeln. Er wird versuchen, die Schmerzen und die Entzündung zu bekämpfen und den Verschleißprozess zu hemmen. Dazu verschreibt er entweder entzündungshemmende Arzneimittel oder versucht es mit einer Cortisonspritze in das Gelenk. Den Nachteil dieser medizinischen Entzündungshemmer haben wir bereits genannt. Aus Verbraucheruntersuchungen ging hervor, dass eine flüssige Kombination der natürlichen entzündungshemmenden Grünlippmuschel und Curcumin in fast 70% der Fälle zum gleichen Ergebnis führt. Bis zum heutigen Tag wurden bei der Verwendung dieses Mittels noch keine Nebenwirkungen festgestellt (Ausnahme: Allergie gegen Schalentiere).
Bei Sattelgelenkarthrose lässt sich auch an eine Stützschiene denken, ein stabiler Kunststoffverband, der den Daumen entlastet. Dadurch werden die Schmerzen und der Verschleiß vermindert.
 Bei ernsthaften Beschwerden werden mehrere Operationstechniken angewendet. Diese konzentrieren sich alle auf die Entfernung des angegriffenen Knorpels und Knochens. Manchmal werden die Knochen auch aneinander ‘fixiert’ (Arthrodese), sodass keine schmerzhafte Bewegung des Gelenkes mehr möglich ist. Ein Nachteil des letzteren Vorgehens besteht darin, dass das Gelenk sich gar nicht mehr bewegen lässt, was natürlich Konsequenzen für die Funktionalität im täglichen Leben hat.

Neue Technik bei Sattelgelenkarthrose: Gelenkdistraktion

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Mit Unterstützung von Rheumastiftungen wird zurzeit eine neue Behandlungsmethode für Sattelgelenkarthrose entwickelt. Es handelt sich um Gelenkdistraktion, einer Behandlung, die sich bei Kniearthrose als sehr wirksam erwies. Beim Knie wird meistens ein externer Distraktor verwendet, der das Gelenk für einen Zeitraum von einigen Wochen zusammenhält. Beim Daumen wird eine andere Technik verwendet (diese ist vor allem sinnvoll, wenn das Gelenk auch instabil ist): Mithilfe einer durch Transplantation aus dem Unterarm entfernten Sehne wird eine Konstruktion zwischen Zeigefinger und Sattelgelenk gemacht, sodass der Daumenknochen vom angrenzenden Knochen ferngehalten wird (siehe Abbildung) [1]. Gleichzeitig wird die Instabilität des Gelenks korrigiert, da der Daumenknochen gut beim Rest der Handknochen festgehalten wird. So bekommt der beschädigte Knorpel Gelegenheit, sich zu regenerieren und wird sogar dazu stimuliert, da die Entzündung durch die Distraktion gehemmt wird [1]. Dadurch nehmen die Schmerzen ab, während die Beweglichkeit zunimmt. Die Ergebnisse dieser Behandlung sind auch auf einer Röntgenaufnahme deutlich zu erkennen [1]. Da sich diese Technik noch in der Versuchsphase befindet, ist es noch nicht möglich, sie über die herkömmlichen Behandlungskanäle durchführen zu lassen.

Ergebnis einer Sattelgelenkdistraktion mit Sehne [1]

Ergebnis einer Sattelgelenkdistraktion mit Sehne [1]

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Übungen bei Hand-/Fingergelenkarthrose

Durch regelmäßige Übungen bleiben die Gelenke geschmeidiger. Hier folgt ein Trainingsprogramm, das speziell auf Muskelstärkung und Beweglichkeit der Hände und Handgelenke abzielt. Wiederholen Sie jede Übung drei Mal. Machen Sie nach jeder Serie 30 Sekunden Pause. Viel Erfolg.

Übung 1 – Muskelstärkung:

Setzen Sie sich an einen Tisch. Legen Sie Ihre Unterarme mit der Handfläche nach unten auf die Tischplatte. Heben Sie Ihre Hände, aber lassen Sie die Unterarme auf dem Tisch liegen. Halten Sie diese Stellung 3 Sekunden lang und legen Sie Ihre Hände wieder auf den Tisch.

Übung 2 – Mobilisierung:

Setzen Sie sich an einen Tisch und legen Sie Ihre Unterarme mit der Handfläche auf die Tischplatte. Rollen Sie Ihre Finger einen nach dem anderen zu einer Faust zusammen. Beginnen Sie mit den Fingerspitzen. Halten Sie die Faust 3 Sekunden lang und rollen Sie die Finger dann wieder aus. Es ist wichtig, dass Sie bei dieser Übung keine Kraft anwenden.

Übung 3 – Muskelstärkung:

Setzen Sie sich neben einen Tisch. Legen Sie Ihren Arm auf die Tischplatte und lassen Sie Ihre Hand über den Rand hängen. Machen Sie ohne zu Kneifen eine Faust und heben Sie die Hand. Halten Sie diese Position drei Sekunden lang. Wiederholen Sie die Übung drei Mal und machen Sie dann dasselbe mit der andern Hand.

Übung 4 – Mobilisierung:

Setzen Sie sich an einen Tisch mit den Handflächen nach oben auf der Tischplatte. Drücken Sie Ihre Daumenspitze der Reihe nach gegen die Spitzen der anderen Finger. Wenden Sie keine Kraft an.

Übung 5 – Mobilisierung:

Setzen Sie sich an einen Tisch. Stützen Sie die Ellbogen auf die Tischplatte und drücken Sie die Handflächen gegeneinander. Schieben Sie die Ellbogen so weit wie möglich auseinander, während Sie die Handflächen gegeneinander halten.

[1] Wong, K.W.; Chung, C.-R.; Cheng, S.-C.; Wu, C.-D. (2011) Distraction arthroplasty of the trapeziometacarpal joint without trapeziectomy. Asian Journal of Surgery 34;41-45.

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