Arthrose: Zuckerbindendes Protein fördert Entzündungen

Gepostet am 26. Januar 2021 durch Eugène Mathijssen

Arthrose-kniegelenk-galektineImmer mehr Menschen, vor allem ältere, leiden durch den Verschleiß ihrer Gelenke an Arthrose. Betroffen sind vor allem die Knie- und Hüftgelenke, aber auch die Wirbelsäule. Wissenschaftler der Universitätsklinik für Orthopädie der MedUni Wien haben in früheren Studien gezeigt, dass bei Patienten mit Arthrose erhöhte Werte bestimmter Proteine, sogenannter Galektine, und deren Andockstellen zu finden sind. Ihre Rolle bei Arthrose war jedoch bisher weitgehend unbekannt. In einer Studie, die kürzlich im Journal of Immunology veröffentlicht wurde, gelang es Forschern der MedUni Wien weltweit erstmals, die Funktion von Galektin-1 zu identifizieren und festzustellen, dass das kohlenhydratbindende Protein die Entzündung im betroffenen Knorpel kontrolliert. Diese herausragende Studie wurde auch als “Research Highlight” in der führenden Fachzeitschrift Nature Reviews Rheumatology vorgestellt.

“Unsere Studie hat erstmals gezeigt, dass Galektin-1 die Entzündung auslöst und nicht die Entzündung die Ausschüttung dieses Proteins”
, erklärt Dr. Stefan Tögel, der sich an der Universitätsklinik für Orthopädie mit der Glykobiologie von orthopädischen Erkrankungen beschäftigt. Die MedUni Wien ist eine der ersten Forschungseinrichtungen weltweit, die dieses Thema systematisch erforscht. Die Glykobiologie beschäftigt sich mit der biologischen Relevanz von Kohlenhydratketten für die vielen verschiedenen Zelltypen im menschlichen Körper.

Galectin-1 ist ein Beispiel für ein kohlenhydratbindendes Protein beim Menschen. Bei Arthrose ist dieses Protein im Gelenkknorpel übermäßig vorhanden – und je schlimmer die Degeneration des Gelenks, desto mehr davon wird ausgeschüttet. Galectin-1 fördert Entzündungen, indem es über den NF-kB-Signalweg die Freisetzung von Entzündungsfaktoren auslöst, die wiederum zur Zerstörung des Gelenks beitragen.

“Was wir allerdings noch nicht wissen, ist die Antwort auf die Frage: Warum wird Galektin-1 überhaupt so stark ausgeschüttet wird?”
, erklärt Dr. Tögel.
Die Glykobiologen der MedUni Wien forschen bereits weiter, um herauszufinden, ob Galektin-1 in Zukunft als Ziel für präventive Behandlungen oder sogar als möglicher Biomarker für Arthrose eingesetzt werden könnte.

Quelle: Den Artikel können Sie hier einsehen.

 

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