Forscher finden weit verbreitete Entzündungsherde im Gehirn bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom

Ihre Symptome sind imaginär. Mit Ihnen ist alles in Ordnung. Wie oft haben Patienten mit Fibromyalgie das von ihrem Arzt gehört? Menschen mit Fibromyalgie gelten schnell als eingebildet Kranke. Amerikanische und schwedische Ärzte haben nun die mögliche Ursache für diese unverstandene Krankheit entdeckt: weit verbreitete Entzündungsherde im Gehirn.

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Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine missverstandene Erkrankung, da bisher keine sichtbaren Ursachen festgestellt werden konnten. In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass die mögliche Ursache irgendwo im Gehirn gesucht werden muss. Forscher des American Massachusetts General Hospital und des Swedish Karolinska Institute haben nun einen großen Schritt in diese Richtung getan. Sie haben weit verbreitete Entzündungen im Gehirn von Fibromyalgie-Patienten entdeckt.

Neurochemische Veränderungen

Fibromyalgie-Patienten bekommen oft zu hören, dass ihre Symptome imaginär sind und das mit ihnen alles in Ordnung ist. Deshalb gibt es für diese Erkrankung keine guten Behandlungsmöglichkeiten. Die Forscherteams aus Amerika und Schweden suchten daher nach neurochemischen Veränderungen, die möglicherweise im Gehirn von Patienten stattfinden könnten. Sollten diese gefunden werden, könnte dies zu einem Behandlungsziel und der Entwicklung neuer und effektiverer Therapien führen.

“Wir haben keine guten Behandlungsmöglichkeiten für Fibromyalgie, sodass die Identifizierung eines potenziellen Behandlungsziels zur Entwicklung innovativer, effektiverer Therapien führen könnte”
 sagt Doktor Marco Loggia, PhD, vom MGH – Martinos Center for Biomedical Imaging.
“Und objektive neurochemische Veränderungen im Gehirn von Patienten mit Fibromyalgie zu finden, kann helfen, das anhaltende Stigma zu reduzieren, mit dem viele Patienten konfrontiert werden, indem man ihnen oft sagt, dass ihre Symptome imaginär sind und mit ihnen alles in Ordnung sei.”

Entzündliche Proteine in der Liquor cerebrospinalis (Gehirnflüssigkeit)

Typische Symptome der Fibromyalgie sind chronische Schmerzen im ganzen Körper, Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Die amerikanischen und schwedischen Forscher sind der Meinung, dass entzündliche Reaktionen im Gehirn und ein erhöhter Gehalt an Entzündungsproteinen in der Liquorflüssigkeit eine Rolle bei der Fibromyalgie spielen. Dies wurde bislang in früheren Studien noch nicht nachgewiesen.

Aktivierung von Gliazellen (Zellen im Nevengewebe)

Sowohl in den amerikanischen als auch in den schwedischen Studien wurde festgestellt, dass die Aktivierung von Gliazellen im Gehirn deutlich höher ist als bei Menschen ohne Fibromyalgie. Dies sind Zellen, die die Struktur des Hirngewebes und die Blut-Hirn-Schranke aufrechterhalten. Die Aktivierung dieser Gliazellen setzt Entzündungsmediatoren frei, die die Schmerzen stimulieren und zu Symptomen wie Müdigkeit beitragen.

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