Immer mehr Menschen, insbesondere ältere Menschen, leiden aufgrund von Gelenkverschleiß an Arthrose. Dies betrifft vor allem die Knie- und Hüftgelenke, aber auch die Wirbelsäule. In aktuellen Studien zeigten Wissenschaftler der Orthopädischen Abteilung der MedUni Wien, dass bei Patienten mit Arthrose ein erhöhter Gehalt an zuckerbindenden Proteinen – sogenannte Galektine – und deren Andockstellen zu finden sind.
Zuckerbindende Proteine
Ihre Rolle bei der Arthrose war jedoch bisher weitgehend unbekannt. In einer kürzlich im Journal of Immunology veröffentlichten Studie gelang es den Forschern der MedUni Wien, die Funktion von Galektin-1 weltweit erstmals zu identifizieren und nachzuweisen, dass das kohlenhydratbindende Protein die Entzündung des betroffenen Knorpels kontrolliert. Diese Galektine werden bei Arthrose von den Knorpelzellen selbst produziert und beschleunigen den Abbauprozess der Knorpelmatrix. Diese herausragende Studie wurde auch als „Research Highlight“ in der führenden Zeitschrift Nature Reviews Rheumatology vorgestellt.
Galektine
Galektin-1 ist ein Beispiel für ein kohlenhydratbindendes Protein beim Menschen. Bei Arthrose wird dieses Protein im Gelenkknorpel überexprimiert – und je schlimmer die Degeneration des Gelenkes, desto mehr wird es ausgeschieden. Galektin-1 fördert die Entzündung, indem es die Freisetzung von Entzündungsfaktoren über den NF-kB-Signalweg auslöst, was wiederum zur Zerstörung des Gelenkes beiträgt.
Die Glykobiologen der MedUni Wien forschen bereits weiter, um herauszufinden, ob Galektin-1 in Zukunft als Ziel für präventive Behandlungen oder sogar als möglicher Biomarker für Arthrose eingesetzt werden kann.
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