Kortikosteroid-Injektion in ein Gelenk

Alles, was Sie wissen müssen: Was ist eine Kortikosteroid-Injektion, die Wirkung, Nebenwirkungen

Viele rheumatische Erkrankungen gehen mit schmerzhaften Entzündungen in den Gelenken einher. Meisten werden vom Arzt NSAID verschrieben, um die Beschwerden zu lindern. Es kann auch eine Kortikosteroid-Injektion gewählt werden. Diese wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert. In diesem Artikel werden wir auf die Auswirkungen und möglichen Folgen dieser Behandlung näher eingehen.

Was sind Kortikosteroide?

Dies ist die chemische Variante des Nebennierenrindenhormons. Die körpereigene Version wird von der Rinde an der Außenseite der Nebennieren produziert. Dieses Hormon wird Cortisol genannt. Ein anderer Name ist Stresshormon. Es entsteht, wenn Sie mit einer unerwünschten Situation in Berührung kommen. Zum Beispiel, wenn Sie in eine gefährliche Situation geraten sind. Der erhöhte Cortisolspiegel verleiht Ihnen mehr Energie und Ausdauer. Das versetzt Sie dann in die Lage, den Angriff zu wählen oder die Flucht vor der Bedrohung anzutreten. Selbst wenn irgendwo in Ihrem Körper eine Entzündung auftritt, gilt dies als unerwünschte Situation. Das Cortisol übernimmt dann die Rolle eines entzündungshemmenden Mittels. Aus diesem Grund werden in der Orthopädie häufig Kortikosteroide, die chemischen Varianten dieses Hormons, eingesetzt.

Bei welchen Beschwerden wird eine Kortikosteroid-Injektion verabreicht?

Diese Injektionen werden gegeben, um sehr spezifische lokale Entzündungen der Sehnen und Gelenke zu behandeln. Der Arzt kann bei einer Vielzahl von Beschwerden Kortikosteroide verabreichen. Es handelt sich unter anderem um Schleimbeutelentzündung (Bursitis)FersenspornFrozen ShoulderBandscheibenvorfallSehnenentzündung in der Schulter (Tendinitis)KarpaltunnelsyndromArthrose und Rheumatoide Arthritis. Ein Kortikosteroid wird in eine Gelenkhöhle oder einen Schleimbeutel injiziert. Bei Sehnenerkrankungen geschieht dies in der Sehnenscheide oder an der Stelle, wo die Sehnen am Knochen befestigt sind. An diesen Stellen sind keine Blutgefäße vorhanden, sodass sich die hohe Konzentration an Kortikosteroiden nicht im Körper ausbreiten kann. Dieser Wirkstoff wirkt also nur lokal, wenn er injiziert wird.

Kortikosteroid-Injektion

Wie wirkt eine Kortikosteroid-Injektion?

Es ist ein großes Missverständnis, dass Kortikosteroide nur die Symptome unterdrücken. Es ist vielmehr ein Medikament mit heilender Wirkung. Bei Entzündungen der Gelenke, Schleimbeutel und Sehnen schwellen die Schleimhäute an. Dadurch können Sehnen und Nerven eingeklemmt werden. Das führt dazu, dass die Entzündungen weiter geschürt werden. Außerdem werden Schadstoffe freigesetzt, die das umliegende Gewebe schädigen können. Kortikosteroide wirken entzündungshemmend. Dies wirkt beruhigend auf die Schleimhäute. Wenn das Mittel im Laufe der Zeit ausgewirkt hat, bleiben die Entzündungen und die Schwellungen für eine lange Zeit oder für immer weg. Injektionen mit Kortikosteroiden wirken schnell und effektiv bei Entzündungen. Viele Betroffene spüren bereits innerhalb einer Woche eine Besserung. Die Schmerzen sind geringer und das Gelenk kann lockerer bewegt werden. Bei hartnäckigen Entzündungen können mehrere Injektionen erforderlich sein. In der Regel wird nicht mehr als viermal pro Jahr gespritzt (siehe auch den Abschnitt Nebenwirkungen).

Wie wird eine Kortikosteroid-Injektion verabreicht?

Der Arzt desinfiziert zunächst die Injektionsstelle. Dann erhalten Sie eine Spritze mit einem Betäubungsmittel. Das kann schmerzhaft sein. Danach werden die Kortikosteroide in das Gelenk injiziert. Davon spüren Sie nichts. In den ersten 24 Stunden können sich die Beschwerden vorübergehend verstärken. Innerhalb von zwei Wochen nimmt der Schmerz ab oder verschwindet ganz. Das Gelenk dürfen Sie nach der Injektion normal bewegen.

Welche Nebenwirkungen hat eine Kortikosteroid-Injektion?

Einige Betroffene verspüren nach einer Kortikosteroid-Injektion keine negativen Auswirkungen. Bei anderen kann sich die Injektionsstelle schmerzhaft anfühlen oder jucken. Andere Beschwerden sind Schwellungen, Ausschlag und Rötung der Haut. Viele Betroffene können auch Kopfschmerzen, Übelkeit, Grippegefühl, Muskelkrämpfe, heisere Stimme, Hitzewallungen und vaginale Blutungen nach der Injektion bekommen.

Eine erhebliche Nebenwirkung einer Kortikosteroid-Injektion ist, dass sie sich negativ auf den verbleibenden Gelenkknorpel auswirkt. Das ist der Hauptgrund, warum diese Injektionen bei Arthrose  nicht immer wiederholt werden, obwohl sie bei vielen Personen sehr gut gegen die Symptome wirken. Denn auf längere Sicht verschlechtern diese Injektionen also die Arthrose, weil der umfangreiche Knorpelverschleiß weiterhin Entzündungen verursachen wird. Eine Injektion mit Kortikosteroiden ist daher eine ausgezeichnete Überbrückung zu (z. B.) einer bevorstehenden Gelenkersatzoperation (der Hüfte oder Knie); sie ist jedoch keine Dauerlösung bei Arthrose.

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