In naher Zukunft müssen Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht mehr Monate verschwenden an Behandlungen, die keine Wirkung haben. Durch die genetische Profilierung von Gelenkgewebe, die Präzisionsmedizin, können Ärzte bald genau bestimmen, welche Medikamente für den Patienten am besten sind. Dies berichtet die Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago.
Unwirksame Therapien
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist zur Zeit ist ein Prozess von Versuch und Irrtum. Es gibt so viele verschiedene Medikamente einschließlich Entzündungshemmende Mittel, dass oft Monate ausprobiert werden muß, um die richtige Behandlung zu finden. Allein in Deutschland sind das jährlich Milliarden die vergeudet werden an unwirksame Therapien.
Ultraschallgeführte Biopsie
Bis jetzt werden noch Blutproben genommen, um die Wirksamkeit der Therapie und den Krankheitsverlauf zu bestimmen. Wissenschaftler an der American University ist es gelungen unter Verwendung der ultraschallgeführten Biopsie eine Gewebebiopsie in dem betroffenen Gelenk zu nehmen.
Sagt Dr. Harris Perlman, Chef der Rheumatologie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine.
Schädliche Eiweißmoleküle
Während dieser Studie untersuchten Perlman und sein Team das Gewebe von 41 Patienten mit rheumatoider Arthritis. Sie konzentrierten sich auf die Makrophagen (Fresszellen) die proinflammatorische Proteine produzieren die die Gelenke zerstören. Sie trennten verschiedene Immunzellpopulationen voneinander und konzentrierten sich auf Makrophagen, die Müllsammler des Immunsystems, die bei rheumatoider Arthritis überaktiv sind. Diese Zellen produzieren toxische, entzündliche Proteine, die die Gelenke zerstören. Die biologische Therapie entfernt die Proteinmoleküle, die von Makrophagen abgesondert werden.
In der Vergangenheit haben Wissenschaftler versucht, die therapeutische Wirksamkeit zu bestimmen, indem sie die Patienten anhand klinischer Parameter in Gruppen aufteilen, z. B. welche Antikörper sie gegen sich selbst produzieren, wie geschwollen ihre Gelenke sind und welche Medikamente sie einnehmen. Anschließend versuchten die Wissenschaftler herauszufinden, ob diese Parameter die therapeutische Wirksamkeit vorhersagen könnten. Aber das hat nicht funktioniert, sagte Perlman.
Stattdessen unterschieden Perlman und seine Kollegen Patienten basierend auf die Gene, die von ihren Makrophagen produziert wurden. Sie identifizierten zwei Patientengruppen, die Aspekte der genetischen Profile teilten.
Als nächstes identifizierten die Wissenschaftler, welche dieser Patientengruppe Verbesserungen in den Gelenke hatten und welche biologischen Therapien sie anwenden. Sie identifizierten auch eine Gen-Sequenz, die mit Patienten mit früher Erkrankung assoziiert wurde. Je früher der Patient behandelt wird, desto effektiver ist die Therapie.
Präzisionsmedizin als Standard-Behandlung
Das nächste Ziel ist es, vorherzusagen welche Patienten am besten reagieren – basierend ihrer genetische Signatur – auf eine spezifische Medizin. In einer neuen Studie nehmen Forscher Gewebebiopsien von Patienten zu Beginn einer neuen Therapie und dann sechs Wochen später. Dies soll zeigen, ob es vorhersehbar ist, auf welche Therapie der Patient am besten anspricht. Letztendlich sollte dieser Prozess die Standardbehandlung für alle Patienten mit rheumatoider Arthritis werden.
Quelle
Eine Zusammenfassung der Studie ist online zu lesen.
Broschüre kostenlos herunterladen im Wert von 4,95 €.
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